OIS – Open Innovation in Science

Muskuloskelettale Erkrankungen, deren Häufigkeit in den letzten Jahrzehnten stetig zunimmt, sind der häufigste Grund für eine stationäre Rehabilitation in Österreich. Einer von drei Menschen wird im Laufe des Lebens zumindest einmal auf eine Rehabilitation angewiesen sein, was die Tragweite und den Stellenwert einer gut erforschten und wissenschaftlich fundierten Rehabilitation unterstreicht. Rehabilitationsangebote erzielen kurz- und mittelfristig gute Behandlungserfolge für Betroffene, der langfristige Nutzen dieser Programme ist allerdings weniger eindeutig belegt. Tatsächlich beobachten wir trotz steigender Kosten, mehr Interventionen und mehr Rehabilitationen in der muskuloskelettalen Medizin eine steigende Tendenz was Arbeitsunfähigkeit, Frühpension und das Ausmaß der Einschränkung angeht. Dies macht offensichtlich, dass Rehabilitationsprozesse für Patient:innen mit muskuloskelettalen Beschwerden optimiert werden können.

Das OIS-Projekt „Identifikation von kritischen Erfolgsfaktoren in der orthopädischen Rehabilitation“ setzt sich daher zum Ziel wichtige und den Therapieerfolg mitbestimmende Parameter, unter Miteinbeziehung von Patient:innen und der behandelnden medizinischen Expert:innen, zu identifizieren (CSF) und mit dem gewonnen Wissen rehabilitative Prozesse zu optimieren, um z.B. besser auf diskrepante Performer:innen (s. oben) eingehen zu können. Methodisch soll hierfür ein mixed-methods Ansatz Hilfe schaffen bei dem sowohl retrospektive Daten quantitativ ausgewertet werden sollen als auch qualitativ mit Behandler:innen und Patient:innen untersucht werden welche Faktoren für eine erfolgreiche Rehabilitation entscheidend sind. Die Erfahrungen von Patient:innen und Behandler:innen sollen genutzt werden, um die Routineerhebung zu verbessern und eine nachhaltigere Rehabilitation für Betroffene sicherzustellen. Dieses Projekt wird dabei helfen neue klinische Standards zu etablieren, die Patient:innen dabei unterstützen sollen aktiv in ihre eigene Rehabilitation eingebunden zu sein. Ein besseres Verständnis von relevanten Faktoren und eine partizipative Einbindung von Patient:innen in die Rehabilitation könnte nachhaltige Rehabilitationserfolge ermöglichen.